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Science centers sind keine traditionelle Naturwissenschaftsmuseen. Sie stellen ihren Besuchern Experimentierstationen zur Verfügung, die eine aktive und praktische Auseinandersetzung mit Naturphänomenen ermöglichen. Die Besucher können Phänomene entdecken und technische Zusammenhänge verstehen, indem sie beim Betrachten und Interagieren mit den Exponaten verschiedene Sinneserfahrungen machen.
Doch wie funktioniert diese Entdeckung der Naturgesetze durch Sinneserfahrungen von Naturphänomenen eigentlich? Diese Frage wollen wir in diesem Projekt beantworten. Genauer gesagt untersuchen wir, wie Besucher des Swiss Science Center Technorama in Winterthur, Schweiz, Exponate in kleinen Gruppen erkunden und nutzen und wie sie ihre Entdeckungen und Erfahrungen austauschen. Dazu haben wir ein Korpus von mehr als 35 Stunden Video- und (teilweise) Eye-Tracking-Daten von natürlich vorkommenden Besucherinteraktionen im Technorama zusammengestellt. Diese Daten wurden später synchronisiert, in Clips von bis zu 4 simultanen Video- und Eye-Tracking-Streams zusammengefügt und transkribiert. Basierend auf diesem Datensatz untersuchen wir nicht nur die verbalen Beiträge der Besucher, sondern auch die Methoden, die in der multimodalen Gesprächsanalyse, der multimodalen Interaktionsanalyse und in Arbeitsplatzstudien entwickelt wurden, um zu untersuchen, wie verschiedene Modalitäten wie Sprache, Gestik, Blick, Körperpositionen und die Art und Weise, wie Exponate bearbeitet werden, im Zusammenhang mit den Interaktionen der Besucher eingesetzt werden. Zudem wollen wir diese Analysen mit Forschungsarbeiten aus anderen Bereichen wie Distributed Cognition, Besucherforschung und Museumsdidaktik in Dialog bringen.
Das Projekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert und von Wolfgang Kesselheim (Universität Zürich) geleitet. Wir arbeiten eng mit Barbara Neff (Swiss Science Center Technorama; Leitung der Ausstellung) und Armin Duff (Swiss Science Center Technorama; Leitung Didaktik) zusammen. "Interactive Discoveries" umfasst auch zwei Doktoratsprojekte von Christina Brandenberger † und Christoph Hottiger.